Warum wir so gerne mit unseren Kindern nach Kalifornien reisen
Wir wurden oft gefragt, warum wir uns die lange Reise mit unseren Kindern antun. Tatsächlich können wir uns nichts besseres als einen Urlaub in Kalifornien mit der ganzen Familie vorstellen.
Egal ob ihr eine Rundreise plant, oder länger an einem Ort bleiben wollt, die Westküste bietet unendlich viele Möglichkeiten.
Wir sind eine Familie, die gern unterwegs ist, ein reiner Badeurlaub steht bei uns daher nicht ganz oben auf der Wunschliste. Deswegen ist Kalifornien genau das Richtige für uns. Egal ob Museen, Strände, Erlebnisparks oder endlose Essensmöglichkeiten, wir lieben die endlosen Möglichkeiten, die uns die Westküste bietet.
Das perfekte Wetter für Kinder
Kinder sind gerne draußen, unsere zwei Jungs sind da keine Ausnahme. In Kalifornien herrschen fast das ganze Jahr die perfekten Bedingungen dafür. Was viele nicht wissen: Das Klima in Kalifornien verhält sich das ganze Jahr über ähnlich. Natürlich gibt es Monate, in denen es heißer ist und Monate, in denen es mehr regnen kann. Die Temperaturen machen aber nicht so große Sprünge wie hier in Mitteleuropa.
Wir lieben die Jahreszeiten hier in Österreich und fahren auch gerne im Sommer ans Mittelmeer. Gerade mit Kleinkindern mussten wir uns aber immer wieder eingestehen, dass es am Mittelmeer im Sommer zu heiß ist. Es ist nichts anstrengender, als einen Platz auf einem überfüllten Strand in Lignano zu suchen, bepackt mit 1000 Kindersachen, wo der Sand so glüht, dass man Brandblasen bekommt.
Das Wetter in Kalifornien ist viel gemäßigter, meistens scheint die Sonne und man kann den ganzen Tag draußen verbringen.
Damit ihr bestens auf eure Kalifornien Reise mit Kindern vorbereitet seid, haben wir euch ein paar Tipps zusammengestellt:
Tipp 1: Keine Angst vor dem Flug mit Kindern
Es gibt schönere Dinge, als 11 Stunden oder länger mit Kindern in einem Flugzeug zu verbringen. Wenn man aber bedenkt, dass man im Sommer auch stundenlange Autoanreisen auf sich nimmt, um nach Italien oder Kroatien zu fahren, relativiert sich diese Anreisezeit wieder. Wie ihr am besten euren Flug nach Los Angeles bucht, findet ihr in dem verlinkten Blogbeitrag.
Wir sind mittlerweile einige Male mit Kindern geflogen. Beim letzten Flug war unser Großer vier und unser Kleiner zwei Jahre. Was wir auf jeden Fall jedem raten können:
Always Be Prepared
Es ist gut, vorbereitet zu sein. Neues Spielzeug, aufgeladene Handys und Tablets mit altersgerechten Spielen machen euch das Leben leichter. Informiert euch, welche Boardunterhaltung die Fluglinien für Kinder anbieten und überlegt euch, welche Sitze ihr im Flugzeug gerne haben wollt. Viele Airlines bieten auch Kleinigkeiten zum Spielen an.
Trotzdem gilt, man kann sich nicht auf alles vorbereiten. Es gibt Dinge, die man nicht ändern kann, speziell, wenn man mit Kindern reist. Unser Kind bekam 24 Stunden vor Abflug sehr hohes Fieber. Zum Glück waren es nur die Zähne und der Spuk war innerhalb weniger Stunden vorbei. Es hätte uns aber geholfen, wenn wir vorab gewusst hätten, ab wann man nicht mehr fliegen darf, oder was unsere Versicherung genau abdeckt. Das Wichtigste in so einem Fall, Ruhe bewahren, informieren und abwägen.
Versucht die Anreise zum Flughafen so stressfrei wie möglich zu halten
Auch wenn ihr euch ein paar Euros beim Flug sparen könnt, tut es nicht, wenn dadurch die Anreise stressiger wird. 12 Stunden sind eine lange Zeit, also solltet ihr im besten Fall ausgeruht sein. Wenn wir von Venedig wegfliegen, schlafen wir die Nacht vor dem Flug in der Nähe des Flughafens. So haben wir garantiert keine Verkehrsprobleme bei der Anreise zum Flughafen und können ausgeschlafen die lange Reise antreten.
Das Essen im Flugzeug
Grundsätzlich gibt es bei fast jeder Fluglinie Kindermenüs, die meistens vorbestellt werden müssen. Es kann gut sein, dass eure Kinder das Flugzeugessen nicht anrühren. Aber es ist überhaupt kein Problem eigenes Essen mitzunehmen. Nüsse, Gemüsesnacks oder sogar gekochte Nudel sind eine gute Alternative zum Flugzeugessen. Bedenkt bitte nur, dass Flüssigkeiten auf 10 x 100 ml begrenzt sind (es gibt Sonderregelungen für Babynahrung) und ihr gewisse Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse sowie Fleischprodukte in die USA einführen dürft. Also lasst sie einfach an Board oder werft sie beim Aussteigen weg.
Tipp 2: Packt weniger und wascht vor Ort
Bei einer Familienreise neigt man dazu, zu viel einzupacken. Wir haben gelernt, dass wir nach Kalifornien nicht den gesamten Kleiderschrank mitnehmen müssen. Es gibt fast überall Waschsalons, bei denen man günstig und schnell waschen kann. Das Waschmittel bekommt man meistens vor Ort. Es reicht, für die Hälfte der Zeit zu packen.
Tipp 3: Mietet ein großes Auto
Wenn man mit Kindern in Kalifornien unterwegs ist, macht ein großes Auto einfach mehr Spaß. Egal ob ihr Platz für das Sandspielzeug, die Neoprenanzüge, den Kinderwagen oder Surfbretter braucht, mehr Platz im Auto macht in vielerlei Hinsicht Sinn. Zusätzlich sind die amerikanischen Straßen, solange man nicht im Stau steht, zum gemütlichen Fahren geschaffen. Aus diesem Grund bucht euch einen Minivan oder einen SUV.
Tipp 4: Kindersitze in Kalifornien
Die gute Nachricht ist, dass ihr bei fast allen Fluglinien eure eigenen Kindersitze mitnehmen könnt. Die Schlechte ist, dass nicht alle Kindersitze in den USA zugelassen sind. Bitte überprüft das daher vorab genau. Solltet ihr eigene Sitze mitnehmen, packt sie gut ein. Uns wurde mal beim Heimflug nach Wien ein Teil unseres Kindersitzes abgebrochen. Obwohl wir den Schaden von der Versicherung ersetzt bekommen haben, gibt es angenehmer Dinge, als nach einer 24 Stunden Reise ohne Kindersitz dazustehen. Sollte euch das auch ein Mal in Österreich passieren: Man kann Sitze beim ÖAMTC in manchen Bundesländern ausleihen, wenn man Mitglied ist.
Grundsätzlich kann man Kindersitze auch bei den amerikanischen Autovermietern ausleihen. Je nach Mietfirma kann das aber relativ viel kosten. Auch hier gilt, am besten vorab abklären. Auf dieser Webseite findet ihr eine gute Zusammenfassung der verschiedenen Mietwagenfirmen und deren Kindersitze.
Die dritte Möglichkeit wäre, Kindersitze zu kaufen und sie entweder wieder zurückzugeben oder mit nach Hause zu nehmen. Vor allem bei Sitzerhöhungen kann sich das finanziell auszahlen. Überprüft bitte auch, welches Kind ab wann wo im Auto sitzen darf. Kleinkinder in Kalifornien dürfen zum Beispiel nicht am Beifahrersitz sitzen, außer das Auto bietet keine andere Möglichkeit.
Tipp 5: Ausleihen, Umtauschen und Kaufen
Wir legen euch ans Herz: Nehmt wenig mit und lieber mehr zurück nach Hause. Ihr könnt Dinge wie Sandspielzeug günstig kaufen oder ausleihen. Wie oben erwähnt kann man sogar Kindersitze oder Buggys kaufen und zurückgeben, solange man sie nicht komplett demoliert hat. Überprüft nur vorab bitte die genauen Rückgabebestimmungen. Wir haben immer wieder ein Navigationssystem ausgeliehen und nach 2 Wochen zurückgegeben. Ein Navi kostet bei manchen Mietwagenfirmen 15$ pro Tag.
Mittlerweile bieten nicht nur Billigairlines sondern auch renommierte Fluglinien wie die Lufthansa Flüge ohne Aufgabegepäck an. Man bekommt zwar super günstige Flüge, darf aber kostenlos nur mit Handgepäck fliegen. Bei solchen Angeboten würde es noch mehr Sinn machen, ohne Gepäck hin und mit Gepäck zurückzufliegen.
Tipp 6: Essen in Kalifornien und Kinder
Kinder können etwas komplizierter sein, wenn es ums Essen geht. Wenn sie dann noch mit dem Jetlag kämpfen und nicht in ihrer gewohnten Umgebung sind, wird es für uns Eltern noch schwieriger. Vor allem bei Kleinkindern steht man da schnell vor einer großen Herausforderung. Aber auch zeigt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, was es kann:
Der Whole Foods Market
Wie in unserem Sehenswürdigkeiten in Los Angeles Beitrag beschrieben, ist der Whole Foods Market der ideale Ort, wenn man mehrere Essenswünsche zusammenbringen will. Bei einem Familienurlaub steht man ja oft vor dieser Situation. Als unser Zweijähriger wirklich nichts außer Donuts und die Grießnockerlsuppe der Oma essen wollte, hat uns der Food Court im Whole Foods gerettet. Wir fanden ungewürztes Hühnchen, Reis und Erbsen gleich zum Mitnehmen und Essen. Er war im 7. Himmel.
Frisches Obst und Gemüse
Unsere Kinder lieben frisches Obst und Gemüse. Da wir oft unseren Winter mit einem Kalifornienurlaub aufgebrochen haben, war es für sie wie im Schlaraffenland. Man bekommt fast das ganze Jahr über saisonale Produkte, wenn man Glück hat direkt am Farmer’s Market, bei mobilen Verkaufsständen entlang der Straße oder in den Supermärkten.
Have it Your Way
Service ist Alles in den USA. Wir Österreicher und Deutsche sind das nicht immer gewohnt. Es ist in Kalifornien kein Problem, das Essen so zu bestellen, wie es sich die Kinder wünschen. Parmesan auf der Seite? Burger ohne Alles? Speck auf einem extra Teller? Alles kein Problem.
Tipp 7: Der perfekte Sonnenschutz
Die Sonne ist in Kalifornien ein stetiger Begleiter, aber sie scheint jedes Jahr etwas aggressiver zu werden. Für uns Europäer kann das schnell zu einem Sonnenbrand führen. Dazu kommt, dass man die Intensität schnell unterschätzt, weil der Wind die Temperaturen mildert oder unser Körper noch keinen natürlichen Schutz aufgebaut hat. Speziell wenn man in den Frühlingsmonaten nach Kalifornien fliegt, sind Kinder besonders gefährdet und niemand will seine Kalifornien Reise mit Sonnenbrand abseits der Sonne verbringen.
Sonnencreme aus dem Surfshop
Es gibt in Kalifornien eine gute Auswahl an Sonnencremes. Ich würde euch raten, sie in Surfshops zu kaufen. Dort findet ihr eine große Auswahl an Sonnenschutz, die auf Stoffe wie Oxybenzone oder Octinoxate verzichten, natürliche Inhaltsstoffe beinhalten und trotzdem einen guten Schutz bieten. Es findet nämlich gerade ein Umdenken statt, was den Sonnenschutz angeht. In Hawaii wurden zum Beispiel schon alle Sonnencremes verboten, die diese Stoffe enthalten, da sie die Korallenriffe bleichen.
Die richtige Kleidung
Lycras, die es in Kalifornien fast überall und in allen Größen zu kaufen gibt, sind super für den Strand. Sie bieten einen LSF von 50 und schützen vor Wind. Zusätzlich ist ein Sonnenhut oder eine Kappe immer eine gute Idee, um sich vor einem Sonnenbrand zu schützen. Ein guter Tipp für den Strand: Der pazifische Ozean wird selten über 20 Grad. Aus diesem Grund sind Kinderneoprenanzüge ideal. Unsere Kinder haben es geliebt, stundenlang am Strand und im Wasser in ihren Neoprens zu spielen.
Tipp 8: Lasst eure Strandmuschel zuhause
Strandmuscheln sind super praktisch und sehr beliebt, speziell, wenn es an den Stränden sehr windig ist. In Kalifornien sind diese eher fehl am Platz. Wir haben die Erfahrungen gemacht, dass es zu heiß und stickig darunter wurde. Eine bessere Alternative sind Sonnenschirme in Kalifornien. Sie reichen aus, um genügend Schatten zu spenden, lassen aber trotzdem genügend Luft durch. Kauft euch einfach einen günstigen vor Ort oder leiht ihn euch aus.
Tipp 9: Museen und Ausflugsziele in Kalifornien
Es gibt unzählige Museen und Ausflugsziele sowie Vergnügungsparks in Kalifornien, egal ob für kleine oder große Kinder. Die Eintrittspreise schwanken aber sehr stark. Bitte informiert euch daher vorab online über Ermäßigungen und Ticketpreise. Während der Eintritt in das National History Museum in Los Angeles 14 $ kostet, beträgt der Eintritt in das Disneyland um die 100 $.
Es gibt auch meistens die Möglichkeit, einen „Fastpass“ zu kaufen, der zwar mehr kostet, euch aber die Warteschlangen erspart. In sehr beliebten Ausflugszielen wie im Disneyland oder im Six Flags Magic Mountain zahlt sich das sicherlich aus.
Unsere Tipps für Museen und Ausflugsziele:
- Wenn möglich, nehmt eigene Snacks mit. Es kann vorkommen, dass das Essen sehr teuer ist.
- Nehm euch Zeit. Museen und Ausflugsziele sind sehr interaktiv gestaltet und Kinder haben dort eine Menge Möglichkeiten, Neues zu erlernen.
- Kauft die Tickets online. So erspart ihr euch Geld und Zeit beim Eingang.
- Besucht die Ausflugsziele wenn möglich unter der Woche, an Wochenenden und Feiertagen kann es voll werden.
- Vermeidet den Berufsverkehr in Großstädten.
Großartig sind das Natural History Museum in Los Angeles und das Monterey Bay Aquarium in Monterey.
Tipp 10: Geht auf eine Whale Watching Tour
Die kalifornische Küste ist ein wunderschöner Ort für eine Whale Watching Tour. Je nach Jahreszeit kann man in unmittelbarer Nähe vom Festland Grauwale, Delfine, Buckelwale und sogar Blauwale sehen. Die Wale bringen in Mexiko ihre Jungen auf die Welt und beginnen dann ihr Reise zurück nach Alaska, da sie dort am meisten Futter finden. Daher hat man eine gute Chance Wale auf der Durchreise beobachten zu können.
Tipp 11: Mit dem Wohnwagen in Kalifornien
Nichts schreit mehr nach Abenteuer als ein Campingurlaub an der Westküste. Ein Familienurlaub kann dadurch zum einzigartigen Erlebnis werden. Bedenkt jedoch, dass man in Kalifornien nicht überall mit dem Wohnwagen nächtigen darf und man Campingplätze vorab reservieren sollte. Speziell die State Parks, die meistens die beste Lage am Meer haben und sehr günstig sind, können bereits Monate im Voraus ausgebucht sein, besonders an den Wochenenden. Interessante Wohnwägen findet ihr zum Beispiel bei Cruise America und mittlerweile sogar auf Airbnb.
Für die richtig Abenteuerlustigen unter euch gibt es auch immer wieder Möglichkeiten einen Camper für wenig Geld von der Ostküste an die Westküste zu überstellen.
Tipp 12: Die In-N-Out Restaurants nahe LAX und SFO
In-N-Out muss man in Kalifornien einfach probiert haben. Gute Qualität zum günstigen Preis. Vor allem aber kann man sich die Burger sehr individuell und daher sehr kindergerecht zubereiten lassen. Die In-N-Out Restaurants in der Nähe der Flughafen Los Angeles und San Francisco haben außerdem noch den Vorteil, dass man die Kinder wunderbar bei Laune halten, da sie sich erste Reihe fußfrei die startenden und landenden Flugzeuge ansehen können.
Auch wenn uns unsere Westküsten Abenteuer mit unseren kleinen Jungs vor die eine oder andere Herausforderung gestellt haben, können wir es nicht erwarten, wieder ins Flugzeug zu steigen. Das Schönste für uns Eltern ist aber, dass unsere Kinder uns immer fragen, wann wir denn endlich wieder nach Kalifornien fliegen.